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Im Dienste der Sicherheit

„Ich bin der am längsten aktive Senioren-Sicherheitsberater im Saarland“, verkündet Helmut Krebel sichtlich stolz. Aber nicht nur hierbei hält der 71-Jährige den Rekord, auch beim Weissen Ring im Unterbezirk Merzig-Wadern ist er das am längsten aktive Mitglied.

Krebel ist 71 Jahre alt und arbeitet seit dem Jahr 2000 ehrenamtlich zuerst als Senioren-Sicherheitsberater und seit 2003 im Weissen Ring. In diesen zehn Jahren beim Weissen Ring hat der große stattliche Mann, der immer ein Lächeln auf seinen Lippen trägt, vielen Opfern von Gewalt in ihren schlimmsten Stunden beigestanden. Er hat sie unterstützt, ihnen zugehört und sie beraten. Als Senioren-Sicherheitsberater konnte er zugleich zahlreiche Menschen davor bewahren, zu Opfern zu werden, indem er ihnen erklärte, wie man sich davor schützt, eine leichte Beute abzugeben.

Sein Ehrenamt bringt Sicherheit für die Einen und Hilfe für die Anderen. Foto: A. Trems

Sein Ehrenamt bringt Sicherheit für die einen und Hilfe für die anderen.
Foto: A. Trems

Ausbildung mit 58

Nach der Pensionierung seiner Frau suchte das Ehepaar eine Beschäftigung, die sie zusammen ausüben konnten. Zufällig lasen sie in der Zeitung von einem Kurs, in dem Senioren-Sicherheitsberater ausgebildet wurden. „Wir dachten gleich, vielleicht ist das etwas für uns.“ Und so begann das Ehepaar die Arbeit als Senioren-Sicherheitsberater. Helmut Krebel besuchte unter anderem das Landeskriminalamt, die Feuerwehr, die Kreissparkasse und wurde über verschiedene Arten von Kriminalität aufgeklärt. Seither hält er in Vereinen, Pfarreien und Gruppen Vorträge zum Thema Sicherheit. Diese Aufgabe wurde zu seiner Passion. „Es macht mir einfach Spaß, bei solchen Dingen zu helfen, und es ist schön, wenn die Leute Anteil nehmen und sensibilisiert werden.“

Aufschreckendes Beispiel

Um die Leute im wahrsten Sinne des Wortes wachzurütteln, hat Krebel seine ganz eigenen Methoden entwickelt. Es gebe spezielle Alarmanlagen für die Handtasche. Einen Sender befestige man am Gürtel, einen stecke man in die Handtasche. „Wird diese gestohlen, beginnt eine Sirene zu heulen.“ Diese Sicherung führt Krebel bei seinen Seminaren vor, und am besten gefällt es ihm, wenn „Leute, die am Eindösen waren, dann wieder wach werden“. Dabei lacht er laut auf.

Krebel ist ein Freund von praktischen Beispielen. Er sagt nicht nur, wie man es machen soll, er zeigt es auch: So hatte eine Pfarrgemeinde ihn und eine Kollegin zur Beratung angefordert. Um zu demonstrieren, wie schnell man beklaut werden kann, tüftelten sie mit dem Pfarrer einen Plan aus. Nach dem Training trat der Pfarrer nach vorn und erkundigte sich, ob einem der Anwesenden etwas fehle. Niemand meldete sich. Der Pfarrer zog eine Tasche hervor, und schon brach Panik aus, als neun weitere Frauen feststellten, dass sie ihre Handtaschen vermissten. „Frauen hängen ihre Taschen immer über die Stuhllehne. Es ist so leicht, die zu stehlen“, erklärt Krebel. Er muss wieder lachen, als er an die Beratung denkt.

Über Angie Trems

Angie Trems studiert an der Hochschule Darmstadt Online-Journalismus. Sie stammt aus dem schönen Saarland. Dort hat sie verschiedene Praktika gemacht zum Beispiel bei der Saarbrücker Zeitung oder in der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Merzig-Wadern. Während ihres Studiums hat sie an verschiedenen studentischen Projekten wie DLF 50, Demokratien 21 oder am Fupp-Magazin, einem Magazin mit begleitendem Blog für Kinder, mitgearbeitet.

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