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Unterstützung für die Heimlichen Helden

Trems: Was muss noch getan werden, um die Ehrenamtler zu fördern?

Wilbois: Man könnte den Ehrenamtlern zum Beispiel finanziell entgegenkommen, indem man ihnen in bestimmten Bereichen finanzielle Vorteile in Aussicht stellt. Das ist ja zum Teil auch schon geschehen mit der Ehrenamtspauschale, die man bei den Steuern geltend machen kann. Oder aber man könnte einem Jugendlichen, der schon lange im Ehrenamt ist, Vorteile einräumen, wenn er sich auf eine Stelle bewirbt. Also nach dem Prinzip: Wenn ich mich ehrenamtlich engagiere, werde ich auch dafür belohnt. Das wäre mir ein Anliegen für die Zukunft, dass Staat oder öffentliche Hand und natürlich auch die Unternehmer und Arbeitgeber da einfach auch ehrenamtliche Arbeit mehr wahrnehmen und erkennen, was Ehrenamtler für die Gesellschaft tun.

Trems: Warum ist ehrenamtliches Engagement so wichtig?

Wilbois: Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement erfüllen die Ehrenamtler und Vereine natürlich ganz wichtige gesellschaftliche Aufgaben, die wenn man es sich recht überlegt der Staat oder die öffentliche Hand gar nicht leisten könnten. Deshalb sollte auch der Politik bewusst sein: Wenn wir das Ehrenamt nicht mehr hätten, dann würde unsere Gesellschaft ein gutes Stück sozial kälter werden.

Trems: Arbeiten Sie selbst ehrenamtlich?

Wilbois: Ja, ich bin seit fast 20 Jahren im Vorstand der Lebenshilfe Merzig. Ich hatte da auch Aufgaben im Vorstand, so war ich eine lange Zeit Schriftführerin. Außerdem war ich auch in einem Förderverein für Kindergarten/Grundschule lange Jahre Vorsitzende.

Trems: Hilft das Ihnen bei Ihrer Arbeit?

Wilbois: Ja, denn ich kenne mich durch meine Erfahrungen auch ein bisschen aus. Wenn hier ein Vereinsvorsitzender sitzt und mich um Rat bittet, kann ich zum Teil aus eigener Erfahrung heraus beraten. Dann ist natürlich auch die Akzeptanz vom Ehrenamtler zu mir wesentlich größer, als wenn ich noch nicht ehrenamtlich gearbeitet hätte.

Trems: Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Wilbois: Der Kontakt mit den Ehrenamtlern. Einfach zu wissen, dass es Menschen gibt, die sich für die Gesellschaft einsetzen, die nicht an sich denken, die wenig egoistisch sind, die einfach noch Herz haben. Und mit diesen Menschen zu sprechen und denen etwas Gutes zu tun, das ist das, was mir an meiner Arbeit am meisten Spaß macht.

Trems: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Ehrenamtbörse?

Wilbois: Ich wünsche mir natürlich, dass sie hier im Landkreis fest installiert bleibt, damit die Menschen somit hier immer einen Anlaufpunkt haben. In der heutigen Zeit muss überall eingespart werden und man darf nicht vergessen, dass solche Stellen wie die Ehrenamtbörse natürlich vielleicht auch mal von Einsparungen betroffen sein können.

Trems: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Ehrenamts?

Wilbois: Vielleicht, dass das Ehrenamt einen Wandel erfährt und noch mehr Akzeptanz in der Bevölkerung erhält. Für die Zukunft hoffe ich, dass sich natürlich auch viele junge Menschen für ein Ehrenamt entscheiden.

Wer sich weiter über die Ehrenamtbörse informieren möchte, hier geht es zur Website.

Heidi Wilbois hat uns noch einige Begriffe rund ums Thema ehrenamtliches Arbeiten erklärt. Hier das Video

Über Angie Trems

Angie Trems studiert an der Hochschule Darmstadt Online-Journalismus. Sie stammt aus dem schönen Saarland. Dort hat sie verschiedene Praktika gemacht zum Beispiel bei der Saarbrücker Zeitung oder in der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Merzig-Wadern. Während ihres Studiums hat sie an verschiedenen studentischen Projekten wie DLF 50, Demokratien 21 oder am Fupp-Magazin, einem Magazin mit begleitendem Blog für Kinder, mitgearbeitet.

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