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Singend helfen

Der Chor hat es geschafft! Mit der Hilfe der Dorfbevölkerung haben sie in nur vier Wochen den Rohbau einer Schuler errichtet. Doch dieser Abschied, wird kein Abschied für immer sein.Foto: C. Goergen

Der Chor hat es geschafft! Mit der Hilfe der Dorfbevölkerung haben sie in nur vier Wochen den Rohbau einer Schule errichtet. Doch dieser Abschied wird kein Abschied für immer sein.
Foto: C. Goergen

„Ich bin ein Abenteurer“

Keiner von ihnen habe gezögert, als gefragt worden sei, wer mit nach Afrika reisen möchte. „Entwicklungshilfe hat mich schon immer interessiert“, sagt Schank. „Für mich war es eine einmalige Gelegenheit“, erklärt Stüber. Dieser Aussage schließen sich die anderen an. Dabei haben die Teilnehmer der Expedition die Reisekosten selbst getragen, um die Vereinskasse nicht zu belasten. Die Dorfbewohner freuten sich über die Helfer. „Sie haben uns von morgens bis abends beobachtet und geschaut, was wir wie machen“, erinnert sich Mathey und muss schmunzeln.

Ein Erlebnis allerdings hat die Gruppe wütend gemacht: „Wir wurden auch Opfer von Korruption“, so Goergen. Im Vorfeld stellte der Verein einen Container zusammen mit Arbeitsmaterialien, Hilfsgütern sowie der Ausrüstung fürs Camp und verschickte ihn Monate vorher per Schiff. Am Zoll mussten sie später eine viel zu hohe Summe bezahlen, um den Container leeren zu dürfen – „und das, obwohl da Güter für ihr eigenes Land drin waren“, betont Goergen immer noch fassungslos.

Ansonsten erinnern sich die Vereinsmitglieder gerne an die Zeit, in der sie viel übers Leben und sich selber gelernt haben. „Obwohl die Leute in größter Armut leben, machten sie auf mich immer einen glücklichen Eindruck. Das werde ich nie vergessen“, erzählt Goergen. Die Erlebnisse dort haben die Gruppe zusammengeschweißt. „Ich behaupte einfach mal, dass wir alle seelenverwandt sind“, sagt Schank.

Weitere Hilfsaktionen

Die Schule soll nicht das einzige Projekt bleiben. Gerade haben die Bauarbeiten für einen Brunnen begonnen. „Da legen wir nicht selbst Hand an, wir werden die Maßnahme nur finanzieren.“

Aber 2014 will wieder eine Delegation nach Mosambik reisen. Was dann auf dem Plan stehen wird, ist noch unklar. Entweder wird die Schule erweitert, damit die Kinder dort auch zu Mittag essen können. „Die Aussicht auf ein warmes Essen würde viele Kinder in die Schule bringen“, ist sich Goergen sicher. Oder es wird dort ein Krankenhaus errichtet. Es wird sich aber erst in den kommenden Monaten entscheiden, welches der Projekte als erstes angegangen wird.

Das Geld für diese Projekte stammt aus Spenden von Kirchenauftritten des Chors oder aus dem Erlös, der bei den Konzerten zusammenkommt. „Wir wollen nicht betteln gehen, wir wollen den Leuten auch was geben für ihr Geld“, sagt Merz.

Damit die Konzerte so erfolgreich bleiben, probt der Chor weiterhin fleißig. Während vor der Pause etwas sanftere Töne erklungen sind, steht jetzt „Oh Happy Day“ auf dem Plan. Erst werden die gesanglichen Teile geübt, dann geht es an die Choreographie. Der Chorleiter zeigt die Schritte und Bewegungen, die Mitglieder steigen ein. Das Ganze erinnert mich stark an einen Gospelchor. 70 Leute singen, tanzen und strahlen vor Freude. Die Begeisterung fürs Singen und Helfen hat diesen Chor zusammengebracht – und genau das macht ihn auch so einzigartig.

Wenn ihr euch selbst einen Eindruck von der Probe machen wollt, hier geht es  zum Video.

“Ein Licht für Afrika” hat uns Bilder zur Verfügung gestellt, die euch zeigen sollen, wie sie in Afrika vor Ort gelebt, gearbeitet und gelernt haben. Hier die Bildergalerie.

Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten findet ihr auf der Homepage des Vereins.

Über Angie Trems

Angie Trems studiert an der Hochschule Darmstadt Online-Journalismus. Sie stammt aus dem schönen Saarland. Dort hat sie verschiedene Praktika gemacht zum Beispiel bei der Saarbrücker Zeitung oder in der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Merzig-Wadern. Während ihres Studiums hat sie an verschiedenen studentischen Projekten wie DLF 50, Demokratien 21 oder am Fupp-Magazin, einem Magazin mit begleitendem Blog für Kinder, mitgearbeitet.

Ein Kommentar zu “Singend helfen

  1. […] die Mitglieder des Chors “Ein Licht für Afrika” zählen zu den Heimlichen Helden. Durch ihre Konzerte sammeln die Mitglieder Spenden für ein Dorf […]

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